Gründerzeit bis zu den 50er Jahre
Die Gründung des Evangelischen Posaunenchors Reichenschwand am 12. November 1907 durch Pfarrer Johann Jakob Schnabel (1893 - 1911) und 16 junge Männer mit Konrad Ertel als Vertrauensmann war eine der frühesten Chorgründungen im Dekanat Hersbruck. Um die Schulung machten sich Pfarrer Schnabel, Pfarrer Brennhäußer (bis 1936) und Georg Erdenkäufer (über die schweren Kriegsjahre hinweg bis 1947) verdient. Ab 1948, nach dem 40. Jubiläumsjahr, leistet Konrad Hartmann als Ausbilder und Dirigent für die Kirchengemeinde und im öffentlichen Leben seiner Heimatgemeinde und deren Vereinen unschätzbare Dienste.
Mit unermüdlichen Einsatz und großen Erfolgen gelang ihm in den fünfziger Jahren der Neuaufbau des Chors, dem nach dem Krieg nur noch 8 Bläser angehört hatten. Konrad Hartmann unterrichtete bis ins Jahr 2000 über 100 Buben und Mädchen im Haus seiner Familie, das einmal scherzhaft das „Mutterhaus des Posaunenchors" genannt wurde. Auch in den Gründerjahren und nach dem 2. Weltkrieg wurde in Privathäusern gelernt und geprobt. Später im Gasthaus Beck, anschließend im Gemeindesaal „beim untern Scharrer" gegenüber der Kirche, dann im Gasthaus Weiß und seit 1970 im Gemeindehaus.
Die 60er Jahre
Mit zunehmender Leistungsfähigkeit durch personelle Verstärkung wuchs auch in den 60er Jahren das Ansehen der „Posaunerer", wie sie der Volksmund betitelte. Im kirchlichen Jahreskreis gestaltete der Chor die Gottesdienste aus einem größer werdenden Angebot der vom Landesverband evangelischer Posaunenchöre in Bayern empfohlenen Musikstücke. Dabei widmete er sich auch traditionellen Aufgaben, z.B. der Choralmusik inmitten der Gräber beim Reichenschwander Brauch des Totengedenkens „an Zerstörung", im Erntedankgottesdienst, am Volkstrauertag, beim Morgengruß am Ostersonntag in Reichenschwand, Oberndorf und Leuzenberg sowie turnusmäßig im Krankenhaus und in Altenheimen. Auf Wunsch wirkt er bei Traugottesdiensten, privaten Jubiläen und bei Beerdigungen mit.
Bei solcher Vielfalt musikalischer Aktivitäten verwundert es nicht, daß der Chor in den 60er Jahren begann, über den ursprünglich nur kirchlichen Bereich hinaus sich auch bei Feieranlässen in der Dorfgemeinschaft einzusetzen. Bereitwillig werden seitdem die örtlichen Vereine und die politische Gemeinde bei Jubiläen, Liederabenden und Seniorennachmittagen mit Volks- und Wanderweisen, Marschmusik und modernen Rhythmen stimmungsvoll unterhalten.
Die 70er Jahre
Sicherlich als Folge der Ausweitung ins öffentliche Gemeindeleben erlebte der Chor in den 70er Jahren seinen stärksten personellen Aufschwung. Mit 16 Neuzugängen, darunter erstmals Mädchen, ergab sich fast eine Verdoppelung der Chorstärke. Mit dieser Verstärkung wuchs auch das Angebot der musikalischen Stile in der geistlichen Musik vom Barock bis in die Moderne, darunter Spirituales und Jazz- und Rockelemente.
Die 80er Jahre
Auch in den 80er Jahren traten weitere junge Leute dem Chor bei und festigten mit ihrem Entschluß den Eindruck, daß der Posaunenchor unter den Vereinen im Ort zu den wenigen gehört, die nicht von Nachwuchssorgen geplagt werden. Neben großartigen Erlebnissen unter hunderten von Gleichgesinnten bei Bezirks- und Landesposaunentagen wird auch intern das gesellige Leben mit Ausflügen, Grillfesten oder einfach im kurzweiligen Beisammenbleiben nach den Chorproben gepflegt.
Die 90er Jahre
Als neue Aufgabe kam 1990 mit dem Beginn der jährlichen Gottesdienste „Kirche im Grünen" hinzu, nämlich in Vertretung des Orgelspiels die musikalische Mitgestaltung im Freien. Begonnen hat das bei der Skiclubhütte in Leuzenberg.
Mit dem 90 Jahre alt gewordenen Jubilar ist - ohne es so richtig wahrhaben zu wollen - natürlich auch sein Leiter Konrad Hartmann mit 72 Jahren älter geworden, aber zum Glück mit der Musik und besonders mit seinen „Posaunerern" in Schwung und damit jung geblieben. Beim Dirigieren oder am Schlagzeug, seine Entwicklung vom Posaunen-Hartmann zum Posaunen-Hauptmann war somit nur konsequent. Ab 1994 nahm ihm Tochter „Anke" als Adjutantin manche Arbeit ab. In Schulungen des Bezirks- und Landesverbandes hat sie sich mit Eifer auf die Aufgaben als Nachwuchsdirigentin vorbereitet.
Evang. Pfarramt Reichenschwand
Kirchstraße 12, 91244 Reichenschwand
E-Mail: pfarramt.reichenschwand@elkb.de
Telefon: +49 9151 6129
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